Die abpflastern-Saison 2025

Wie funktioniert es? 

  1. Mach ein Foto von der Fläche, bevor du sie abpflasterst.
  2. Mach ein Foto von der Fläche, nachdem du sie abgepflastert hast, und miss die Fläche.
  3. Melde dein Projekt nach dessen Fertigstellung über das „Fläche eintragen“-Formular.
  4. Wiederhole das Ganze, bis deine Kommune an der Spitze ihrer Liga steht.
  5. Ende Oktober ist der Wettbewerb dann zu Ende! Wir verleihen den begehrten abpflastern Preis! Und wir stellen uns neu auf für die nächste Saison!
Warum abpflastern?

Entsiegelte, begrünte Oberflächen sorgen nicht nur für die Verschönerung des Stadtbildes, sondern auch für Abkühlung. Auch kann Regenwasser versickern. Sie bieten Lebensraum für Pflanzen und Tiere und sind damit unverzichtbarer Teil der Umwelt.   

Natürliche Böden gewinnen in urbanen Räumen daher zunehmend an Bedeutung.   

Freie Böden unterstützen uns mit folgenden Eigenschaften vor den Auswirkungen des Klimawandels:  
Im Bodenhumus ist mehr Kohlenstoff gespeichert als in Wäldern.   

Böden können sogar fast das Vierfache an Kohlenstoff speichern.   

Die Speicherfähigkeit der Böden steht jedoch im unmittelbaren Zusammenhang mit ihrer Nutzung und ihrem Bewuchs: Je artenreicher die Böden bewachsen sind, umso höher ist ihre Speicherfähigkeit. Also: Es reicht nicht nur zu entsiegeln, auch die Pflanzen müssen wachsen!   

Immer dann, wenn Boden unter Beton oder Asphalt verschwindet, stehen seine Dienstleistungen nicht mehr zur Verfügung.  

Indem wir Flächen entsiegeln und begrünen, können wir helfen unsere Städte an den Klimawandel anzupassen. Also unsere Städte artenreicher zu gestalten, uns vor Hitze zu schützen und langfristig die negativen Auswirkungen von Starkregenereignissen zu verhindern.  

Starke Hitze kann sich auf das Wohlbefinden, die Konzentrationsfähigkeit und sogar auf die Gesundheit auswirken. Hitzestress kann z.B. das Herzkreislaufsystem negativ beeinflussen.  

Vor allem versiegelte Flächen wie Straßen und Parkplätze heizen sich auf.

Durch die klimatischen Veränderungen häufen sich nicht nur Hitzewellen, sondern auch Starkregenereignisse. Versiegelte Flächen verstärken negative Auswirkungen auf die Umwelt – Nicht nur Krankheiten, sondern auch Sachschäden nehmen zu. Bei versiegelten oder verdichteten Flächen fließt das Wasser in die Kanalisation. Kanalisationssysteme werden durch Wassermassen von Starkregenereignissen überlastet, umliegende Gewässer durch Schmutzwasser belastet. Damit Wasser versickern kann braucht es entsiegelte und lockere und am besten humusreiche Böden. Da kann das Wasser dann einfach durchfließen. Wenn Regenwasser besser versickern kann, sichert dies auch die Trinkwasserversorgung.   

Wir können gemeinsam dafür sorgen, dass Regenwasser versickert, statt ungenutzt in den Kanalrohren zu verschwinden. Lasst uns also grüne und bunte Orte in die grauen Städte bringen und gemeinsam lebendige Begegnungsorte schaffen!   
  
Das Schöne dabei ist: Pflanzen wachsen schnell und wir können uns mit unseren NachbarInnen, FreundInnen, Mitbewohnenden zusammentun und gemeinsam Steine lupfen, um kleine Fleckchen Natur und Orte des Gemeinwohls zu gestalten UND dabei Spaß haben!  

   

Hier noch ein paar links, die ihr euch anschauen könnt:   

   

https://www.umweltbundesamt.de/monitoring-zur-das/handlungsfelder/bauwesen/bau-i-1_bau-i-2/indikator#besondere-warmebelastungen-in-grossstadten

   

https://www.hamburgwasser.de/umwelt/vorsorge/schwammstadt

Du willst sofort loslegen?

— In nur 5 Schritten hast du abgepflastert!  —

Vorerst ist es wichtig zu klären, wem die Fläche gehört, die Du entsiegeln möchtest, um Dir dann eine Erlaubnis einzuholen.   
Einfacher ist es mit der eigenen Fläche anzufangen.  
   
Wenn Du aber doch eine öffentliche Fläche im Auge hast, dann bedeutet das erstmal mehr Planung und einen wesentlich größeren organisatorischen und auch bürokratischen Aufwand. Du kannst Dich dazu bei deiner Kommune, den jeweiligen Infrastruktur- Bauämtern und Bodenschutzbehörden erkundigen.   
  
Jede Kommune ist gesetzlich und organisatorisch etwas anders aufgestellt, deswegen können wir Dir leider keinen ‘genau so funktionierts überall’-Plan aufstellen.   
Wir stellen Dir aber einige Good-practices von Initiativen zur Verfügung, die bereits den ‘komplizierteren’ Weg gegangen sind. Für Deine ersten Schritte kannst Du Dich wohlmöglich an diesen orientieren.   
Falls nicht: Trau Dich die Ämter anzurufen und Dich durchzufragen! Es sind auch nur Menschen, die an den Telefonen und hinter den Computern sitzen.   
Auch Du kannst mit uns Steine ins Rollen bringen und auch in scheinbar statischen Gebilden umdenken bewirken!   

  

Hier kannst Du aber erstmal eine ganz praktische Anleitung finden:   

  1. Pflaster lockern  
    Zum Beispiel mit einer Spatenkante, einem Meißel oder einer Spitzhacke den ersten Pflasterstein Stück für Stück anheben, bis sich dieser fassen lässt. Wenn Du es rabiater magst, kannst du diesen auch kaputt schlagen. Die nächsten Steine lassen sich jetzt, da der erste Stein raus ist, leichter entfernen. Möchtest Du Asphalt, oder Betonflächen entfernen, kannst Du das mit einem Stemm-/Bohr-/Abrisshammer machen.  Gartentechnik und Gartengeräte leihen kannst Du bei einem Mietgeräte- Service bzw. Baumaschinen- und Baugeräte- Service, in Baumärkten oder bei ebay. Um Dir Beispiele für mögliche Kosten zu geben: Ein Presslufthammer + Kompressor (zum Aufbrechen des Asphalts) kostet circa 100 Euro am Tag, ein Elektrostemmhammer (Aufbrechen von Asphalt): ca. 50 Euro am Tag  

  

  1. Boden auflockern  
    Wenn du mit einer Maschine arbeiten möchtest, dass hast Du es mit einer Gartenhacke vermutlich am leichtesten. Für circa 35 Euro am Tag kannst Du sie dir leihen. Im Durschnitt wiegen die Geräte 60 Kilo.   

               Boden kann als Alternative aber auch mit Spitzhacke, Spaten, einer  
               Grabegabel, einem Sauzahn  und einer Schaufel aufgebrochen werden.  

  

  1. Unterbau auffüllen, um ein Magerbeet anzulegen  
    Sand, Kies, Split (findest Du in der Regel unter Pflastersteinen und Asphalt) – mit gütegesichertem Kompost (Hier findet ihr gütegesicherten Kompost (RAL) in eurer Nähe: https://www.kompost.de/service/hersteller-/-produkte/karte-anlagen) auffüllen und gut vermengen. Schon hast Du die Grundlage Deines eigenen Magerbeetes geschaffen! Wenn Du mehr als ein Magerbeet haben möchtest, dann gibt es die Möglichkeit zusätzlich Mutterboden zu besorgen. Den gibt es häufig auch in den Kompostwerken.   

  

  1. Pflanzen einsetzen  
    Wenn dir Biodiversität wichtig ist, dann achte darauf heimische Wildpflanzenbeete anzulegen. Denn nur mit diesen schaffst Du eine Nahrungsmittelquelle und damit eine Lebensgrundlage für die Insekten, die hier leben! Und falls Dir Insekten egal sind, Du aber trotzdem gerne Vöglein singen hörst: Singvögel ernähren sich von Insekten… Außerdem sind heimische Wildpflanzen häufig robust und trockenheitsverträglich.   
    Hier ein paar Tips: Besen-Ginster, Färber-Ginster, Rundblättrige Glockenblume, Knäuel Glockenblume, Katzenminze, Ziest, Rote Lichtnelke, Schnee-Marbel, Immenblatt oder Nesselkönig. Mehr Pflanzen-Ideen mit Wert für die Tierwelt findest du auf dieser Website: NaturaDB.  

     Wenn du Deine Pflanzen gefunden hast: Wurzelballen lockern (nur ein 
     bisschen, nicht zu kräftig), die Pflanzen tief genug einsetzen und gut 
     andrücken, oder Deine  
     Saatgutmischung, wie auf der Packung vermerkt aussäen.   

  1. Gießen und genießen  
    Neu gesetzte Pflanzen richtig gut wässern (wenn du die Pflanze tief genug gesetzt hast, läuft das Wasser wie in einem Trichter zur Pflanzenmitte – so soll es sein) und in den nächsten Tagen bei Bedarf nachgießen. Drumherum kann auch Saatgut von Wildpflanzen ausgebracht werden.  

  

Was kann ich sonst noch tun?

  • Inspiriere deine Freunde und Kolleg:innen und bündelt eure Kräfte für eure Kommunen in einem Verein!
  • Nimm an unserer kostenfreien Online-Ringvorlesung teil und schau anderen Kommunen ab, wie sie es an die Spitze ihrer Liga geschafft haben.
  • Folge uns auf allen Kanälen.
  • Teile deinen Beitrag mit #abpflastern auf allen Kanälen

Du hast Fragen? Schau in unser FAQ rein oder schick uns eine E-Mail. Wir freuen uns!

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